Die Geschichte zum Taler
WOLFGANG-JULIUS REICHSGRAF VON HOHENLOHE-NEUENSTEIN REGENTSCHAFT 1641-1698
HERR DER REICHSFREIEN HERRSCHAFT WILHERMSDORF GESCHICHTE ZUM TALER 1697
Wie bereits Köhler im Jahre 1730 richtig erkannte, handelt es sich um einen Taler mit einer sinnbildlichen Darstellung auf der Rückseite.
Leben und Wirken dieses hochbedeutenden Generals wurde auch von Köhler schon sehr eindrucksvoll beschrieben.
Der Taler wurde in Nürnberg geprägt und trägt die Signatur des Stempelschneiders G.F.N. (Georg Friedrich Nürnberger) auf der Rückseite unten.
Auf der Vorderseite ist der Reichsgraf Wolfgang-Julius zu sehen, Brustbild im Harnisch heraldisch nach links, mit dreigeteiltem Schild darauf die hohenlohischen Leoparden.
Die Vorderseitenumschrift --W-I-G-V-H-V-G-H-Z----L-V-G-G-F-M-O-V-R*-- ist wie folgt aufzulösen:--WOLFGANG-JULIUS-GRAF-VON-HOHENLOHE-UND-GLEICHEN-HERR-ZU----LANGENBURG-UND-GRANICHFELD-GENERAL-FELDMARSCHALL-OBERSTER-UND-RITTER*--
Auf der Rückseite ist ein Ritter im Harnisch mit gezücktem Schwert zu sehen, der über die vermeintlich drei schlimmsten personifizierten Todsünde - den Neid, den Geiz und die Wollust - hinwegreitet, diese also mit edlem Mut besiegt.
Die Allegorie ist wie folgt aufzulösen:
Der Neid nagt am Herzen.
Der Geiz hält vier Geldbeutel.
Die Wollust liegt unbekleidet und hält die Weltkugel in Händen.
Die Rückseitenumschrift lautet wie folgt:
--SO FÄHRT EIN RECHT EDLER SINN - ÜBER ALLES WIDRIGS HIN--(GFN)--
Besonders hervorzuheben ist die seltene Ausführung eines Talers in Deutscher Schrift, was nicht üblich war.
Das lässt vermuten, dass es sich um eine Prägung handelte, die nicht für den Geldverkehr gedacht war sondern, dass es sich um eine REPRÄSENTATIONSPRÄGUNG handelt, die den edlen Sinn und Geist des Reichsgrafen widerspiegeln sollte, also mehr ein politischer oder auch religiöser Hintergrund.
gez. Roland Grüber