Im Heilsbronner Salbuch von 1402
Oberndorf grenzt als „oberes Dorf“ so unmittelbar an Kirchfarrnbach, dass manchmal nicht nur Fremde beim Feststellen des Grenzverlaufs ins Grübeln kommen. Bis 1972 war dies jedoch keine unbedeutende Grenze. Sie trennte damals nicht nur die Gemeinden Katterbach und Kirchfarrnbach voneinander, sondern auch die Landkreise Neustadt a. d. Aisch und Fürth. Und bis vor gut zweihundert Jahren verlief hier die „Landesgrenze“ zwischen dem Fürstentum Bayreuth und dem Fürstentum Ansbach. Dabei bildeten im Mittelalter und in der Neuzeit Oberndorf und Kirchfarrnbach eine Gemeinde im alten Sinn, wie es in der Gemeindeordnung aus dem Jahr 1597 geschrieben steht.
1132 wird Oberndorf erstmals urkundlich erwähnt und zwar im Stiftungsbrief des Klosters Heilsbronn. Vermutlich war es nur ein Hof, der zum Gründungsgut des Klosters kam. Vorher war er im Besitz der Bamberger Bischofskirche. Die Eichstätter Kirche hatte alte Zehntrechte, auf die sie ausdrücklich 1142 verzichtete. Ferner hatte bis 1162 Graf Rapoto III. von Abenberg als Träger von Reichslehen Lehensansprüche in Oberndorf. Der Papst nahm den Klosterbesitz erstmals 1142 in seinen Schutz und aus einem Schutzbrief von 1182 geht hervor, dass auch der Oberndorfer Hof, „Grangie“ genannt, zu den Hauptwirtschaftszentren von besonderer Wichtigkeit gehörte.
Bald waren alle drei Höfe Eigentum des Heilsbronner Klosters. Überliefert ist, dass die Oberndorfer Wachs an
das Kloster liefern mussten. „Dienen“ mussten sie auch mit Weinfuhren.
„Ist abgebrandt und Öedt“ wird der Hof Nr. 3 und 4 im Dreißigjährigen Krieg (im Jahr 1642) bezeichnet. Bei den beiden anderen Höfen wurde 1640 jeweils der Vermerk „bestehender Hof“ gemacht.
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde Oberndorf so beschrieben: „Obern Dorff, Ein Weyler, so zur Gemeinde Kirchfarrnbach gehört, darinnen sind 3. Closter Neuhf. welche nach besagten Kirchfarrnbach gepfarrt, und den Zehenden dem Pfarrer zu Habersdorf= die andere Helfte aber einem Spittal. Nürenberg. Bauern Hof zu Kirchfarrenbach zu geben schuldig sind, die Dorf- und Gemeins-Herrschaft gehört ins Closter Neuhoff, die Hochfraischl- Obrigkeit in allhiesiges Vogt Ambt Markt Erlbach.“
Im Jahr 1812 hatte Oberndorf 7 Wohnhäuser, in denen 7 Familien lebten. Es gab folgende Berufe: Bauer, Schreiner und Taglöhner. Von den 36 Einwohnern waren 28 über 14 Jahre alt.
1844 erreichte Oberndorf mit 52 Bewohnern seine höchste Einwohnerzahl. 1978 zählte es 23 Einwohner.